„Morgenstund‘ hat Gold im Mund“. Dieses Sprichwort besagt, dass es sich am Morgen besonders gut arbeiten lässt und Frühaufsteher mehr erreichen. Nun fällt es einigen Menschen schwer, zu dieser Zeit die Beine aus dem Bett zu schwingen. Und es gibt einen einfachen Grund dafür:

 

Bist du Lerche oder Eule?

Es gibt die sogenannten „Chronotypen“: Lerchen sind die Früh- und Eulen die Spätaufsteher. Obwohl sehr viele Faktoren – wie unsere Gewohnheiten oder das Tageslicht – unseren Biorhythmus zwar beeinflussen, ist der Chronotyp bereits genetisch festgelegt.

 

Deshalb fällt es einer Eule auch so schwer, mit den Hühnern aufzustehen. Viel einfacher als dieser Vorsatz und außerdem unabhängig vom Chronotyp sind Rituale, um kraftvoll in den Tag zu starten:

 

Dein Tipp 1: deine Motivation für den Tag

“Waking up this morning, I smile. Twenty-four brand-new hours are before me. I vow to live fully each moment and to look at all beings with eyes of compassion.” 

(Thich Nhat Hanh)

Frei übersetzt: 

„Heute Morgen wache ich auf und lächle. Vierundzwanzig nagelneue Stunden liegen vor mir. Ich gelobe, jeden Moment voll und ganz zu leben und schaue auf alle Lebewesen mit empathischen Augen.“

(Thich Nahat Hanh)

 

Buddhistische Mönche kreuzen unmittelbar nach dem Aufwachen ihre Beine und meditieren über ihre Motivation. Diese nennt sich „bodhictta“. Es ist der selbstlose Wunsch, dazu beizutragen, dass alle Lebewesen frei von Leid sind. Damit erinnern sie sich jeden Tag daran, wofür sie da sind, was sie antreibt und lebendig sein lässt. Die Mönche tragen durch diese Ausrichtung auf den Tag Mitgefühl und Liebe im Herzen.

 

Deine Alternative für bodhictta wäre entweder das Fokussieren auf ein Ziel, das dir gerade wichtig ist oder das einfache Klären deines Kopfes Entscheidend für dieses Ritual ist es, dich auf deinen Tag einzustimmen und dir dafür Zeit zu nehmen.

 

Wenn du deinen Tag mit Meditation beginnst, wird dein Geist geradezu auf ein langsames Denken eingestimmt. Dein Fokus liegt bereits am frühen Morgen im gegenwärtigen Moment. Das erhöht die Qualität deiner vor dir liegenden Stunden.

 

Du kannst das in der Kraftvoll-in-den-Tag-Meditation am Ende des Artikels wunderbar erleben.

 

Übrigens: Laut einer Studie von 2010 benötigen Menschen, die regelmäßig meditieren, weniger Schlaf als Nicht-Meditierende.

 

Dein Tipp 2: Bewegung am Morgen

Um die Lebensgeister zu wecken, ist es gut, deinen Körper zu bewegen. Ein paar Übungen wie z. B. 12 Sonnengrüße aus dem Yoga helfen dir, Endorphine zu aktivieren. Du fühlst dich lebendiger und kannst erfrischter in den Tag starten.

 

Amy Cuddy, eine Professorin der Sozialpsychologie an der Harvard University hat etwas Interessantes herausgefunden: Normalerweise denken wir, dass unser Verhalten unseren Gefühlen folgt. Zum Beispiel: Wir stehen groß und stolz, weil wir selbstsicher sind. Aber tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Wir sind selbstsicherer, wenn wir unseren Körper in eine kraftvolle Haltung begeben oder uns am Morgen strecken.

 

Hier geht´s für dich zum sehr inspirierenden Video von Amy Cuddy.

 

Dein Tipp 3: wichtig statt dringend

Ich kenne das nur zu gut, du vielleicht auch? Es gibt immer einige dringende Dinge auf unserer To-do-Liste, die erledigt werden wollen, zum Beispiel: Ich muss erst einmal meine E-Mails checken. Aber ist das wirklich wichtig? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen den wichtigen und den dringenden Dingen?

 

Wichtig ist eine Aufgabe, wenn etwas „auf dem Spiel steht“ oder einfach nur eine besondere, Bedeutung für dich hat. Dringend sind alle Aufgaben, die sehr bald erledigt werden müssen.

 

Auf Dringendes wie ankommende Telefonate oder E-Mails musst du reagieren, bei Wichtigem hingegen agierst du.

 

Mach die wichtigsten Dinge zuerst. Vielleicht sind es solche wie das Spielen mit den Kindern oder das Joggen. Es geht darum, für deinen Tag gleich in der Früh zu tun.

 

Seitdem ich z. B. nicht mehr als Trainer durch Deutschland reise, genieße ich es, jeden Morgen meinen Sohn in die Kindergruppe zu bringen und vorher etwas Zeit mit ihm zu verbringen. Dadurch beginnt mein Tag viel fröhlicher. Auch wenn mein Schreibtisch voll ist mit dringenden Dingen, die erledigt werden wollen.

 

Dein Tipp 4: trinke Tee

Ich bin Ostfriese und trinke gerne Tee. Zurzeit allerdings eher grünen Tee. Dieser wird seit fast 5.000 Jahren als eine der größten Heilpflanzen geschätzt. Es finden sich viele schriftliche Quellen, die belegen, dass grüner Tee im alten China und in Japan lange zunächst fast ausschließlich aus medizinischen Gründen getrunken wurde. Seine Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig und umfassend. Beispielsweise wirkt er stark entgiftend, ist leistungs- und ausdauersteigernd, wirkt immunstärkend etc. – um nur einige zu nennen. Und er macht auf eine sanfte Weise wach und fokussiert dich.

 

Die Kraft, die du aus Ritualen schöpfen kannst

Ich glaube, Rituale geben den Dingen eine spezielle Wichtigkeit. Durch deine besondere Aufmerksamkeit und die lang- und achtsame Durchführung des Rituals bekommt es mehr Fokus und gibt dir Kraft für deinen Tag. Diese wird durch die Kombination verschiedener Rituale gesteigert. Die eben beschriebenen sind diejenigen, die mich jeden Morgen stärken.

 

Was sind deine Morgenrituale? Wie zelebrierst du sie?

 

Wie versprochen folgt nun deine Kraftvoll-in-den-Tag-Meditation.


 

Einen-guten-Start-in-deinen-Tag Grüße

Holger

 

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