Herzöffnen-Kurs

Öffne dein Herz und berühre dein Sein

Woche 1 – Handlungskraft

 

Leichte und kraftvolle Entscheidungen treffen

Unterscheidung

 

 

Nahrung

Wenn du keine Entscheidungen triffst, riskierst du auch nichts. Du scheiterst nie wirklich. Auch hast du nie wirklich Erfolg. Mittelmäßigkeit überwiegt. Ohne eine klare Ja- oder Nein-Entscheidung sind die Konsequenzen ungewisser als die bekannt Konsequenzen einer klaren Entscheidung. Wir bilden uns ein, Leid zu vermeiden, wenn wir keine Entscheidungen treffen, dabei ist es eine eigene Art des Leidens, keine Entscheidungen zu treffen.

Einfach den Entschluss zu fassen, einen Entschluss zu fassen, wird dir nicht dabei helfen, Ja- oder Nein-Entscheidungen zu treffen. Das Zaudern bei einer Ja- oder Nein-Entscheidung kommt nicht aus dem Verstand, der zwischen einem Mangel an Informationen und zuviel Information umherzappelt. Das Hinauszögern einer Ja- oder Nein- Entscheidung kommt aus dem Herzen und hat mit unserer Zurückhaltung im Fühlen zu tun. Entscheidungen sind eng mit Gefühlen verbunden, und das auf eine Weise, mit der wir uns bislang vermutlich nicht befasst haben. 

Es geht weniger darum, die Wut auszudrücken. Sondern vielmehr, dass das Unterscheiden, Klarstellen und Agieren vom Wesen her durch die Energie der archetypischen Wut motiviert wird. Das bedeutet, wenn es vom Bauchgefühl her nicht stimmig ist, die Energie der Wut zu fühlen und zu nutzen, weil du aufgrund alter Überlebensentscheidungen aus der Kindheit beschlossen hast, dir die Kraft zu nehmen, dann wirst du nicht auf natürliche Weise unterscheiden, klarstellen und agieren.

Doch die Konsequenzen beim Treffen von Entscheidungen bringen noch eine tiefere Ebene an Gefühlen mit sich – eine Konfrontation mit Trauer. Denn bei jedem Umstand steht praktisch eine unbegrenzte Anzahl an Optionen zur Wahl. Wenn du dich für eine dieser Optionen entscheidest, entscheidest du dich gleichzeitig gegen neunundneunzig Millionen anderer Optionen. Wenn du also beschließt, eine Möglichkeit aufleben zu lassen, tötest du gleichzeitig neunundneunzig Millionen andere Möglichkeiten, für immer, für alle Zeit. Diese nicht getroffenen Entscheidungen sind nun wirklich tot. Es ist nicht möglich, sie noch zu wählen. Das Dahinscheiden der neunundneunzig Millionen Möglichkeiten in unwiederbringliche Vergessenheit muss bedauert werden. Wenn es für dich also nicht vollkommen in Ordnung ist, tiefe authentische Traurigkeit über den Tod all dieser Optionen zu fühlen, gegen die du entschieden hast, dann wirst du unbewusst jede weitere Entscheidung vermeiden, um dich bloß nicht traurig zu fühlen.

Wir gehen auf die Traurigkeit in der nächsten Woche ein.

 

🚀 Eine mögliche Entscheidung für heute:

Triff die Entscheidung, dir zu gestatten, für den Rest deines Lebens Wut durch deine Adern fließen zu lassen, egal wie die Konsequenzen aussehen. Wir sind so darauf konditioniert, Wut als schlecht, zerstörerisch oder schmerzhaft anzusehen, dass es einiger Experimente bedarf, um zu erkennen, dass Wut einfach die Energie ist, die uns nach vorne bringt, um Dinge zustande zu bringen.

Daher beginnen wir in Woche 1 auch mit der Wut 😉. Um genügend Schubkraft zu haben.

Meditation

Du beginnst mit der Atemwahrnehmung. Anschließend richtest du deine Wahrnehmung auf den Brustraum und betrachtest die Bewegungen die durch das Atmen geschehen. Nun unterscheidest du die Qualität der Bewegungen von Aus- und Einatemzügen.

Jetzt triffst du die Entscheidung, Wut durch deinen Körper fließen zu lassen. Du gehst mit deiner Wahrnehmung in deine Hände und ballst sie zu Fäussten. Spürst vielleicht Wärme und Kribbeln. Lässt es durch die Arme fließen. Lässt wieder los und erlaubst dieser Energie durch den Körper zu fließen. Nach einer Weile denkst du die Worte „Ich bin Wut“.

Und ballst die Fäuste ein zweites mal.

Während die Wutenergie nun durch den ganzen Körper fließt, nimmst du nun ganz klar wahr was der Unterschied zwischen Ja und Nein für dich ist. Zunächst, indem du innerlich ganz klar Nein sagst und in deinen Körper spürst. Und dann, indem du ganz klar Ja sagst und in deinen Körper spürst.

Je nach Länge der Meditation gehst du nun für einige Minuten in die Stille.

10 Minuten

15 Minuten

20 Minuten

Experiment

 

Experiment 1: Kleidungsstück-Entscheidungstechnik

In diesem Experiment geht es darum eine Entscheidung zu treffen und dabei die Kraft des Körpers sowie des Zentriert-Seins zu nutzen.

Für das Experiment benötigst du
1 Eine ungefällte Entscheidung
2 10 Minuten Zeit

Du kannst die Technik auch ohne die Audiodatei nutzen. Die Anleitung findest du unter der Audiodatei.

 

Schritt 1: Welche Entscheidung willst du treffen?
Schritt 2: Stell dir zwei Kleidungsstück vor. Z.B. zwei Pullover. Und stell dir vor, du legst sie nebeneinander vor dich hin.
Schritt 3: Ordne jedem der zwei Pullover eine Option zu. Z.B. Ja (linker Pullover) und Nein (rechter Pullover)
Schritt 4: Gib jedem Kleidungsstück eine Farbe. Z.B. linker Pullover rot und rechter Pullover blau.
Schritt 5: Ziehe die Kleidungsstücke nacheinander an. Zunächst den linken. Tue wirklich so als würdest du den Pullover anziehen. Und bewege deinen Körper entsprechend. Bis du ihn an hast. Fühle jetzt wie es sich anfühlt. Eng oder weit. Gut oder weniger gut. Wie fühlt sich der Stoff an. Nun ziehe den Pullover wieder aus.
Schritt 6: Ziehe das zweite Kleidungsstück an und verfahre ebenso.
Schritt 7: Welcher der zwei Kleidungsstücke fühlte sich besser an?
Schritt 8: Triff eine Entscheidung aus deinem Körperzentrum (im Bauchraum).

 

Experiment 2: Dein unmittelbares ‘Ja’ oder ‘Nein’

Experimentiere damit, dich wütend zu fühlen und benutze die Wut, um deine Unterscheidungsfähigkeit, Einsicht, Sprechweise und Gesten durch Leidenschaft zu bestärken. Nutze die Energie der Wut, um dich darin zu üben, auf Ja- oder Nein-Fragen unmittelbar mit einem einfachen, unerklärten, ungerechtfertigeten, schutzlosen Ja oder Nein zu antworten. Gerate danach nicht ins Wanken, egal mit welchen zusätzlichen Überlegungen dich einholen. Kein Schwanken!